Thursday, December 11, 2008

°defender°

ich versuche mir mimi darunter vorzustellen, zwei meter tief in der erde, und kann es nicht. stattdessen sehe ich vor mir ausgebreitet all diese zerbrechliche, zum sterben verurteilte schönheit und ich denke, wie unsagbar leicht es ist, hässlich zu sein. und als ich mich abwende, um zu gehen, verstehe ich auf einmal jenen ersten satz, der mir mein erstes buch geöffnet hat und damit all jene bücher, die je geschrieben wurden:
"ob ich mich als held meiner eigenen lebensgeschichte herausstelle oder ob jemand anderem diese rolle zukommt, werden die folgenden seiten zeigen müssen..."
ich gehe, kies knirscht unter meinen füßen, der wind ist so frisch, wie der allererste wind der welt. auf meiner netzhaut leuchten noch immer die farben von tausend blumen. also halte ich inne, drehe mich noch einmal um und verbeuge mich vor mimi kaminski. weil ich plötzlich verstehe, dass jede und jeder von uns ein held sein kann, doch dass zum helden deiner eigenen geschichte dich, im guten wie im schlechten, immer die anderen machen. ich weiß, dass etwas glück dazu gehört, um auf menschen wie hosianna oder mimi kaminski zu stoßen. und ich begreife, dass nicht jeder mensch - menschen wie eva, menschen wie meine mutter - dieses glück hat, auf die passenden anderen zu treffen. und dass wir die verdammte pflicht und schuldigkeit haben, das niemals zu vergessen.


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